Wein klimaneutral produzieren

CO² minimieren, Wälder aufforsten

Jedes Produkt, jede Leistung und auch jedes Lebewesen hat seinen CO² Fußabdruck – Autos haben einen negativen CO² Fußabdruck, Wälder einen positiven, da sie Kohlenstoff im Holz binden. Wie sieht es mit Wein aus? Der Rebstock zieht immerhin CO² aus der Luft, um Trauben für leckeren Wein zu bilden. Dennoch hat ein Liter Wein im internationalen Vergleich zwischen 1,5 und 6 kg CO² Ausstoß und damit einen negativen Fußabdruck. Inzwischen gibt es in Deutschland drei Weingüter, die klimaneutralen Wein in ihren Weinregalen anbieten. Es handelt sich um das Staatsweingut Meersburg, das Weingut Bernhard Ellwanger und das Weingut Hormuth. Hier wurde zum einen der CO² Ausstoß reduziert, um zum anderen für den restlichen Fußabdruck durch Zahlungen an anerkannte Klimaschutzprogramme auf 0 aus zu gleichen.

Klimaneutral bezieht sich als Begriff auf Treibhausgase, der Anbau könnte theoretisch jedoch giftig und ausbeuterisch sein. Die Begriffe Bio und Fair Trade sind ebenfalls schick, um beim Griff in das Weinregal kein schlechtes Gewissen zu haben. Die Hersteller erfüllen hohe Auflagen, um die jeweiligen Siegel tragen zu dürfen, mit denen sie ihre Weine etwas teurer anbieten können. Es ist in jedem Fall sinnvoll, die Umwelt, die Anbaufläche oder auch den eigenen Körper nicht zu belasten, man muss es sich leider auch leisten können. „Klimaneutral“ zu produzieren ist jedoch erschwinglich, da Aufforstungen nicht teuer, aber effektiv sind. In natürlich angelegten Wäldern freut sich zugleich das heimische Getier.

Der Begriff Klimaneutral wird mit dem CO² Ablasshandel erkauft, so die Kritiker. In vielen Bereichen lasse sich der CO² Ausstoß nicht verhindern. Gegen eine größer werdende grüne Lunge spricht jedoch nichts, wer auf „Klimaneutral“ achtet, der tut unserer Atemluft Gutes. Aber wieso ist der CO² Ausstoß bei der Produktion von Wein so hoch? Allein mit der Herstellung der Glasflasche geht bereits sehr viel Energie durch. Aber auch Kunstdünger ist alles andere als Klimaneutral. Während der Gärung entsteht ebenfalls CO². Weiterhin wird alles motorisiert und automatisiert sowie kein moderner Betrieb an Fremdprodukten oder Technikgeräten herum kommt. Jedes einzelne Produkt hat seinen CO² Fußabdruck, es summiert sich. Wenn der Rebstock Holz ansetzt, der Winzer den Rebstock aber jedes Jahr mehrfach zurück schneidet und die Reste kompostiert oder verheizt, dann wird das gebundene CO² wieder frei gesetzt. Es ist jedoch möglich, einen Liter Wein mit weniger als einem Kilo CO² Ausstoß zu produzieren.

In vielen Kreisen gehört es zum guten Ton, dass man wenigstens Vegetarier ist und auf Bio setzt. Klimaneutraler Wein im Weinregal wäre dann die perfekte Wahl, um solche Gäste zu bewirten. Noch ist das Angebot überschaubar, der Kunde kann das mit seiner Nachfrage ändern. In jedem Fall ist die Idee von Konsum ohne schlechtes Gewissen eine gute, man muss es sich aber auch leisten können.

Quelle:
https://www.openpr.de/news/1022425/Klimaneutraler-Wein-aus-dem-Remstal-Weingut-Bernhard-Ellwanger-leistet-seinen-Beitrag-zum-Klimaschutz.html
https://www.wissenschaft-im-dialog.de/projekte/wieso/artikel/beitrag/wie-laesst-sich-wein-klimaneutral-herstellen/
https://www.bestebioweine.de/2007/11/26/klimaneutraler-wein-umweltfreundlich-oder-augenwischerei/

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