Liegend oder stehend lagern?

Damit der Wein nicht verdirbt

Der Normalverbraucher lagert seinen Wein nicht über längere Zeit. Die Weinlagerung beansprucht immerhin den kostbaren Wohn- und Stauraum sowie eine falsche Lagerung den Wein ruinieren kann. Außerdem wird der Wein im normalen Handel fast immer trinkreif angeboten. Eine lange Lagerung kann also dazu führen, dass der kostbare Tropfen schon über seiner Höhe ist. Hier könnte der Wein also stehend oder liegend im Weinregal gelagert werden.

Wer jedoch einen kleinen Weinkeller anlegt, um ausgesuchte Tropfen reifen und altern zu lassen, der lagert einen verkorkten Wein liegend. Der Korken ist immerhin ein Naturprodukt und atmet. Wenn der Korken trocken wird, verliert er seine Eigenschaften und lässt vielleicht Luft durch. Damit wäre der Wein in jedem Fall ruiniert. Wenn der Wein jedoch in der liegenden Flasche gegen den Korken drückt, hält er diesen auch feucht.

Der holzige Korken behält seine Eigenschaften. Wer seine Weine jedoch über Jahrzehnte im Weinregal ruhen lassen möchte, der soll nicht nur auf passende Klimawerte achten. Er kann zugleich den Korken mit einem geeigneten Siegellack abdichten. Sonst verdunstet noch kostbarer Wein durch den Korken, wenn der Lagerraum über Jahrzehnte zu trockene Luft aufweist? In jedem Fall soll man nur geeignete Weine über Jahrzehnte einlagern, da sie sonst zu Weinessig werden. Stehender Wein soll maximal zwei Jahre lagern.

Für den Normalverbraucher ist es also eher eine Platzfrage, ob er seine Weinflaschen stehend oder liegend lagert, der Raum soll jedoch nicht im Sommer zu sehr aufheizen, der Wein soll nicht im Sonneneinfall lagern. Es ist neben der Platzfrage immer auch eine Stilfrage. Sobald der Wein im Wohnraum und damit im Sichtbereich gelagert wird, sind schicke Weinregale die erheblich bessere Wahl. Es soll sich jedoch um ein solides Weinregal handeln, da mit der Flaschenzahl auch das Gewicht steigt. Holz ist natürlich ein sehr schöner Rohstoff. Ein klapperiges Holzregal wäre jedoch nur für ein paar Weinflaschen akzeptabel.

Wer ein Weinregal auf Rädern wählt, kann dieses richtig in Szene bringen, um Gäste zu beeindrucken. Denn für die eigentliche Lagerung soll eher ein kühler und dunkler Raum gewählt werden, wo die Temperaturschwankungen von Tag zu Nacht nicht zu groß ausfallen. Dann kann es auch klappen, einen unreifen Rotwein im eigenen Weinregal liegend reifen zu lassen. Einfacher ist es jedoch, im Handel trinkreife Weine zu erstehen, um im eigenen Weinregal eine passende Flasche für jedes Menü oder jeden Anlass zu haben.

Auch wenn es immer mehr Weinflaschen mit Schraub- oder Kunststoffverschlüssen gibt, so gehört der altmodische Korken weiterhin zu einem guten Wein dazu. Korkfehler gehen dabei meist auf Korken zurück, der zu tief unten an der Korkeiche geschält wurde. Es können auch andere Faktoren sein, die den Geschmack ruinieren. Für den Kork spricht zudem, dass es ein nachwachsender Rohstoff ist, der kompostierbar ist, oder im Kamin mit anderem Holz verfeuert werden kann. So kommt das schlechte Gewissen erst am Tag nach der durchzechten Nacht auf.

Quelle: http://wein-verstehen.de/warum-rotwein-liegend-lagern/

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