Heimischer Wein mit besserer Ökobilanz?

Wir haben allen Grund dazu, immer Umweltbewusster zu werden. CO² Emissionen aufgrund von Warentransporten zu vermeiden, wäre deswegen die Empfehlung. Beim Apfel aus brasilianischen Plantagen, der per Luftfracht Deutschland erreicht, weichen viele auf heimische Äpfel aus, die je nach Jahreszeit jedoch bereits ein halbes Jahr im Kühlhaus lagen. Die CO² Bilanz ist in beiden Situationen in jedem Fall miserabel. Wie sieht es mit Wein aus Australien, Chile oder Südamerika aus? Bei Wein kommt es auf ein paar Tage nicht an, da er teils sogar mit dem Alter an Qualität gewinnt. Wichtig ist die richtige Lagerung. Er muss deswegen nicht mit Flugzeugen transportiert werden, der übliche Weg für große Mengen wären Containerschiffe, die je nach Stellplatz auf dem Schiff nicht schlechte Klimawerte im Container haben werden. Diese modernen Schiffe haben Kapazitäten von in der Regel über 5000 Containern, sind hunderte Meter lang und fahren weit schneller als noch vor 100 Jahren. Das Containerwesen ist international genormt und der Transportaufwand somit gering. Von Australien nach Hamburg zu fahren ist praktisch günstiger, als die Schiffe erst zu beladen und dann wieder zu entladen. Eine Flasche Wein von Südafrika, Chile oder Australien bis nach Hamburg zu transportieren kostet ca. 10 Cents. Der CO² Ausstoß für diese Wegstrecke ist vermutlich sogar deutlich geringer, als die Flaschen mit dem LKW von Hamburg nach München zu transportieren, hier gäbe es die Bahn als Alternative. Würde man den Wein aus Süddeutschland, Frankreich oder Österreich jedoch nach Hamburg transportieren, würde dieses vielleicht sogar mehr CO² ausstoßen, als ihn per Containerschiff um die halbe Welt zu fahren.

Gerade diejenigen, die ohnehin nicht die billigsten Flaschen in ihrem Raxi Regalsystem einlagern, können beim Wein die Transportkosten und CO² Emissionen für Containerschiffe praktisch gesehen außer Acht lassen. Es muss zudem nicht auf Jahreszeiten geachtet werden, ob der heimische Wein weniger CO² erzeugt oder nicht. In anderen Belangen kann vor allem bei Obst und Gemüse sehr viel CO² eingespart werden, wenn überlegt konsumiert wird. Beim Wein hingegen wären andere Kriterien interessanter. Gehen Winzer und Keltereien ökologisch sinnvoll vor oder reduzieren sie ihre Kosten, setzen Pestizide in Mengen ein und betreiben Raubbau an der Natur? Werden die Ressourcen sinnvoll genutzt oder fallen mehr Späne an, als zu hobeln wäre? Immer mehr Weinkenner haben nicht mehr nur ein paar gute Bio Weine im Raxi Regalsystem bereit liegen, sie kaufen nur noch Bio Weine von unterstützenswerten Produzenten.

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