Unsichtbare Transportschäden vermeiden
Wer seinen Wein vom Supermarkt bis zum privaten Weinregal transportiert, der kann nicht viel falsch machen. Störende Einflüsse würden nur kurz einwirken sowie Weine aus dem Supermarktangebot keine alten oder hochpreisigen Tropfen sind. Wer nach der Weinlese den ein oder anderen Winzer um seine alten Kellerbestände erleichtern möchte und weite Strecken fährt, der kann jedoch sehr viel falsch machen.
Junge oder noch reifende Weine haben im Normalfall keinen Weinstein oder andere Ablagerungen, die sich am Flaschenboden sammeln. Bei älteren Weinen mit Ablagerungen ist beim Transport oder im Allgemeinen darauf zu achten, die Flaschen möglichst wenig zu wenden. Die liegende Flasche würde im Optimalfall liegend in die Versandbox gepackt werden, um möglichst ruckelfrei transportiert zu werden. Nach der Ankunft wäre solch ein Wein wenigstens zwei Tage vor dem Öffnen zu lagern. Bei Champagner oder anderen Schaumweinen soll nach der Ankunft wenigstens für 10 Minuten gewartet werden.
Ein sehr wichtiger Punkt für einen längeren Weintransport sind die Temperaturen. Im Optimalfall wirkt der Weintransport wie eine Lagerung auf den Wein. Bei einem längeren Transport sollen die Temperaturen möglichst stabil und nahe bei den optimalen Lagertemperaturen liegen. 10 bis 14 ° Celsius oder für Rotwein etwas mehr sind optimal. Die relative Luftfeuchtigkeit soll zwischen 50 bis 75 Prozent liegen. Damit die Korken bei einem langen Weintransport nicht austrocknen ist ein liegender Transport zu bevorzugen.
Auch bei einem kürzeren Weintransport darf der Wein nicht im Gluthitze-Auto liegen oder bei weniger als 5° Celsius lagern. In beiden Situationen wird sich die Qualität vom Wein zum negativen ändern. Je extremer und auch länger die Abweichungen auf den Wein wirken, um so gravierender die Auswirkungen. Kleinere Mengen wären im Sommer oder auch im Winter im Personenbereich vom PKW zu transportieren, wo die Klimaanlage die Temperatur bei knapp 20° Celsius hält.
Wer als Weinkenner einen eigenen Weinkeller mit soliden Weinregalen ausstattet und mit seinen Klimawerten im Optimumbereich liegt, der kann darüber nachdenken, dass er ein Weinregal für Liebhaberweine reserviert. Die restlichen Weinregale können im Herbst oder Frühjahr geballt aufgefüllt werden. Die klimatischen Rahmenbedingungen eignen sich selbst für einen langen Weintransport. Zugleich werden größere Mengen erstanden, mit denen sich in der Direktvermarktung oder beim Weinhändler ein Verhandlungsspielraum auftut.
Die Versandbox muss den Wein zum einen vor Stößen, aber auch vor Sonnenlicht schützen. Wegen der Umweltbilanz ist es gut, wenn Wein immer in den gleichen Transportkisten transportiert wird. Wer zum Winzer seines Vertrauens fährt, der nimmt die alten Weinkisten einfach schon mit. Vor einem größeren Weinkauf wären auch die eigenen Weinregale zu prüfen. Es macht keinen Sinn, einen vorrätigen Wein durch einen gleichwertigen noch auf zu stocken, wenn andere gute Weincharakter knapp werden.
Normale Supermarktkunden müssen sich beim richtigen Weintransport eher um die Transportsicherheit Gedanken machen. Wenn der Wein jedoch über Stunden oder sogar für Wochen unterwegs ist, dann kann ein falscher Weintransport empfindliche alte Weine ruinieren und wird selbst Jungweine in ihrer Qualität mindern.
Quelle:
https://www.clos19.com/de-de/journal19/selber-machen/die-kunst-des-schenkens/ap-carry-a-bottle
https://www.edeka.de/ernaehrung/expertenwissen/1000-fragen-1000-antworten/wie-sollte-man-wein-am-besten-transportieren.jsp
http://weinverkostung.com/2010/04/27/weinlagerung-weintemperatur-serviertemperatur/