Türkischer Wein nimmt an Qualität zu

Die Türkei ist ein muslimisches Land, in dem die Kultur sich gegen den Alkohol ausspricht. In der osmanischen Phase bis 1920 war es Muslimen nicht gestattet, Wein zu keltern obwohl viele Trauben angebaut werden und in der Türkei seit vermutlich 7000 Jahren Weinreben durch den Menschen angebaut und seit vermutlich über wenigstens 3500 Jahren Wein gekeltert wird. Ausgrabungen lassen vermuten, dass dieses Wissen seit ca. 7000 v. Chr. bekannt ist. Aber erst seit Atatürk dürfen Muslime Weinreben für die Weingewinnung anbauen und selber Wein keltern. Dabei ist die Türkei einer der weltweit größten Traubenproduzenten, davon landen jedoch nur 2 bis 3% in Weinflaschen. Die Türken oder eher Touristen in der Türkei trinken im Schnitt weniger als einen Liter Wein pro Jahr pro Kopf wobei der EU Durchschnitt bei 50 bis 60 Litern pro Kopf im Jahr liegt. Wird Alkohol getrunken, dann meist Raki, der aus getrockneten Weintrauben gebrannt und in der zweiten Destillation mit Anis versetzt wird.

Die Türkei ist ein Land, welches durch viele Touristen entdeckt wird. Auch vor dieser Zeit war es praktisch immer für nicht Muslime erlaubt, Wein anzubauen und zu verkosten. Bei Touristen machen viele Gastgeberländer große Ausnahmen und dulden Dinge, die ansonsten verpönt wären. Teils wird es sogar gefördert, dass Touristen ihre Wünsche erfüllt werden, damit sie zahlreicher kommen. Somit wird für die Touristik seit einigen Jahrzehnten Wein von guter Qualität benötigt. Dieses führt dazu, dass mit dieser Nachfrage nach hochwertigem Wein große Keltereien in den letzten Jahren ihre Weinkeller modernisiert haben oder noch dabei sind. Es handelt sich wirklich um wenige große Keltereien, die maßgeblich für einen Qualitätssprung türkischer Weine verantwortlich sind. Aufgrund der dadurch wachsenden Nachfrage ziehen viele kleinere Winzer nach. Jedoch sind es 2014 vielleicht rund 100 kommerzielle Winzer in der Türkei, die Wein herstellen. Der absolute Löwenanteil geht hierbei auf die zwei größten Keltereien zurück. Hier wären Kaveklidere mit rund 17 und Doluca mit rund 13 Millionen abgefüllten Flaschen pro Jahr zu nennen. Es folgt Pamukleaus weit abgeschlagen mit rund 2,5 Millionen Flaschen pro Jahr und auch das ist im Vergleich zum Großteil der Winzer noch sehr viel.

Die Türkei hat sieben Anbauregionen mit genügend Niederschlag und Sonne. Hier gibt es viele gute Berghänge mit interessanten Böden. Es wird geschätzt, dass es in der Türkei über 800 autochthone Rebsorten gibt, die es eben nur hier gibt. Das wäre ein besonderer Reiz, um die im Handel häufiger auftauchenden türkischen Weine einmal zu probieren. Es kann natürlich auch ein Urlaub gebucht werden.

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