Rheinland-Pfalz – LUA wird fündig
Das Landesunterschuhngsamt hat im Jahr 2017 4271 heimische und importierte Weine geprüft. Es wurde gezielt nach schweren Weinfehlern gesucht. Mit 356 wurden 8,3% der getesteten Weine bemängelt, schwere Weinfehler wurden bei 53 und somit 1,2% der Weine gefunden. Das entspricht in etwa den Ergebnissen vom Vorjahr. 2017 wurde jedoch kein einziger Wein gefunden, der durch Verfälschungen wie Panscherei gesundheitlich bedenklicher wäre. Es handelt sich in den allermeisten Fällen um fehlerhafte Etiketten. Es war nicht ausschließlich Spätburgunder in den Flaschen, obwohl diese als Spätburgunder etikettiert waren sowie 41 Weine ohne amtliche Prüfnummer verkauft wurden.
Das alles spricht für den deutschen Wein, wenn neben den 4271 Proben auch 5600 Betriebe kontrolliert wurden und nicht ein einziger Wein gesundheitsbedenklich verfälscht wurde. Es ging den Winzern eher um ein Upgrading, mit dem sie ein paar Euro mehr verdient hätten. Das ist auch bereits schlimm genug, durch solche Schummeleien wird zugleich jeder seriös arbeitende Winzer benachteiligt. Der ein oder andere Übeltäter musste also seinen Wein vernichten, Strafen zahlen oder seinen Wein deutlich günstiger auf den Markt bringen.
Rheinland-Pfalz ist die Weinregion in Deutschland, die flächenmäßig größer als der ganze Rest vom Weinbau in Deutschland ist. Das Wetter ist gut, es gibt viele fruchtbare Berghänge sowie bereits die Römer um Christi Geburt den Rebstock mit brachten. Es ist eine uralte Tradition, in dieser Region Wein zu kultivieren, auf vielen Hanglagen könnte man sonst nur Heu oder Holz gewinnen. Dennoch ist diese Untersuchung nicht repräsentativ, da nicht Wein nach Zufallsprinzip geprüft wurde. Es wurde gezielt geschaut, wo eventuell schwere Weinfehler zu erwarten sind.
Die Weinkenner können zumindest aufatmen, sie haben mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kein Frostschutzmittel im heimischen Weinregal lagern. Jede zwölfte Flasche mag vielleicht einen Fehler auf dem Etikett haben, knapp über ein Prozent der Flaschen weisen schwere Mängel auf. Man bezahlt es aber nur mit Geld, nicht mit der eigenen Gesundheit – solange man nicht zu viele Weine aus seinem Weinregal selber trinkt.
Ohne solche Kontrollen würde man die ein oder andere tickende Zeitbombe im Weinregal haben. Im besten Fall kommt der Wein nach dem ersten Riechen oder Nippen in den Ausguss, im schlechtesten Fall bemerkt man es nicht und landet auf kurz oder lang im Krankenhaus. Auch wenn der bürokratische deutsche Kontrollwahn hier und da überhand nimmt, so hat es auch seine Vorzüge, unbekümmert seinen Wein genießen zu können.
Wer gerne Reist und im Urlaub Wein trinkt, der wird gewiss auch andere Zustände kennen. Gerade Touristen, die als offene Geldbörse durch die Gegend wanken, sind ein gefundenes Fressen für allerhand zwielichtige Gestalten. Man sollte in einigen Ländern besser nur eine Flasche Wein erstehen und nicht noch ein paar hundert für die privaten Weinregale mit heim nehmen.
Quelle:
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/Weinkontrollen-in-Rheinland-Pfalz-Jeder-zwoelfte-Wein-beanstandet,weinkontrolle-in-rp-100.html
https://www.welt.de/regionales/rheinland-pfalz-saarland/article180950462/Kontrolleure-beanstanden-jeden-zwoelften-Wein.html