Geschmacksfaktor Eichenholz

Amerikanische und französische Eiche

Das Barrique aus solidem Eichenholz mit rund 225 Litern Fassungsvermögen hat für den Ausbau von gutem Wein eine lange Tradition. Bereits vor Christi Geburt wurde das Küferhandwerk entwickelt, es konnten Fässer aus Holz hergestellt werden. Auch damals werden solche Fässer bereits aus soliden Eichen hergestellt worden sein. Zum einen kann Eichenholz präzise verarbeitet werden, ist stabil und trotzt der Nässe. Für den Ausbau vom Wein ist zum anderen relevant, dass das Eichenholz dem Wein eine besondere Note mit gibt. Frisches Holz gibt an den Wein Tannine ab. Der Wein erhält Röstnoten und schmeckt ein wenig nach Vanille. Ein zu intensives Holz kann jedoch den Geschmack von einem leichten Wein überdecken.

Die Klassiker sind Barrique Fässer aus französischer Eiche. Mit der Erschließung von Nordamerika ist die amerikanische Eiche im Kommen, die für intensive Weine aus Kalifornien, Australien oder Spanien bevorzugt wird. Hier ist der Wein bereits kräftig und nur das gehaltvollere Eichenholz kann sich noch bemerkbar machen.

Für einige besondere Tropfen werden mit jedem Jahrgang neue Barrique Fässer verwendet, da diese ihren Geschmack irgendwann abgegeben haben. Meist werden die Fässer zwei, vielleicht auch drei Jahre eingesetzt. Der Kelterer muss ständig neue Barrique Fässer kaufen, wenn sein Wein durch das Holz aufgewertet werden soll. Das Eichenholz und auch die Verarbeitung zu den Barrique Fässern ist mit Kosten verbunden. Vielfach haben sich deswegen Edelstahltanks durch gesetzt. Wenn die Röstnoten vom Holz erwünscht sind, werden einfach Holzchips in den Tank gegeben. Es findet jedoch nicht die minimale Oxidation statt, die in einem Fass aus Holz stattfinden würde. Das Eichenholz atmet ein wenig.

Inzwischen gibt es in der EU sogar Regelwerke, da selbst gemahlenes Holz dem Wein beigegeben werden könnte. Je größer die Oberfläche, um so besser gibt das Holz die Röstnote an den Wein ab. Wer einen Wein aus seinem Weinregal wählt, der wie aus dem Barrique Fass schmeckt, der hat häufig dennoch einen Tropfen aus dem Edelstahltank.

Es werden nicht nur Eichen aus Nordamerika oder Frankreich verwendet. In Nordamerika werden meist die Weiß-Eichen verarbeitet. Die Franzosen verwenden ihre Traubeneichen oder gelegentlich Stieleichen. Auch die Beschaffenheit vom Boden oder Klima beeinflussen die Qualität vom Holz. Für leichtere Weine ist ein Holz besser, welches nicht so intensiven Einfluss nimmt, hier wären europäische Eichen besser als nordamerikanische.

Beim Barrique kann das Klima nur im Weinkeller angepasst werden. Viele Kelterer bevorzugen nicht allein wegen der Kosten, sondern auch wegen den Möglichkeiten die Edelstahltanks. Die Klimatisierung oder auch die Gabe von Zusätzen können computergesteuert exakt vorgenommen werden. Zudem sind Edelstahltanks viel größer, womit später nicht Fass um Fass auf seine Qualität geprüft werden muss. Die Edelstahltanks sind direkt an Leitungen angeschlossen, um den Wein zu transportieren, sie lassen sich leicht reinigen, sind geschmacksneutral sowie keine Oxidation stattfindet. Bei einigen Beeren mag der Edelstahltank damit die besseren Ergebnisse bringen. Ein guter Wein aus dem Barrique darf im Weinregal dennoch nicht fehlen.

Quelle:

https://www.nzz.ch/gesellschaft/was-zeichnen-amerikanische-barriques-aus-ld.1343266

https://de.wikipedia.org/wiki/Barrique

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