2019: Sündensteuer in Katar

Bier, Wein und Zigaretten unbezahlbar zur WM?

Die nächste Fußball Weltmeisterschaft findet 2022 in Katar statt und ist wegen ihrem Austragungsort umstritten. Katar ist als eines der muslimischen Länder bekannt, welches besondere Härte walten lässt und die Freiheiten der Bürger in einem engen Rahmen feststeckt. Es ist allerdings auch eines der Länder mit enormen Öl- und Gasvorkommen, welches sich die Veranstaltung der Fußball WM leisten kann. Fußballfans trinken bekannter Weise meistens Bier und wenig Wein, doch auch dieser Wein wird nun zum Jahresanfang 2019 durch die Sündensteuer gesühnt. Glatte 100% beträgt der neue Steuersatz auf alkoholische Getränke und Zigaretten. Für gezuckerte Getränke sind es immerhin noch 50%.

Zur Fußball WM 2022 möchte Katar ein guter Gastgeber sein und die Fußballfans mit guten Erinnerungen an die Weltmeisterschaft heim reisen lassen. Es sind Fanbereiche mit Alkoholausschank geplant. Betrinken sollte sich dennoch niemand, nicht nur aufgrund der astronomischen Preise. Katarische Sicherheitskräfte sind alkoholisierte Menschenansammlungen nicht gewohnt. Ein künstlich gemäßigter Alkoholkonsum wäre also sicherheitstechnisch erwünscht und soll möglicherweise durch diese frühzeitig erhobene Sündensteuer begünstigt werden.

Unabhängig zur Fußball WM in Katar: Ist es so einfach, eine sehr hohe Steuer auf Bier, Wein, Schnaps und Zigaretten zu erheben? In Russland wird schwarz gebrannt, in Deutschland floriert der illegale Zigarettenhandel. Wenn die Preise hoch genug sind, dann blüht der Schwarzmarkt auf. Selbst harte Strafen können die Kriminellen kaum schrecken, die meist durch ihren eigenen Konsum oder durch Armut in das „steuerfreie Gewerbe“ rein rutschen.

Jeder kann sich ein Brauset für Bier im Internet bestellen oder anderweitig beschaffen. Eine Destille könnten Personen mit passender Ausbildung selber zusammen löten. Selbst Wein kann mit einem Gärballon im eigenen Keller produziert werden. Es braucht nur die Weinbeeren oder andere Früchte und möglicherweise noch etwas Hefe. Bei Bier oder Wein aus Eigenproduktion wären schlechte Qualitäten weniger ein Problem als bei Bränden. Wer es nicht richtig macht, der erblindet oder stirbt.

In Katar ist Alkohol also legal, aber doch verpönt und eher ein Getränk der Touristen oder „Ungläubigen“. Dass es selbst in muslimischen Ländern mit Totalverboten für Alkohol dennoch Trinkstuben und Alkohol gibt, beweist jedoch, dass selbst härteste Strafen nicht jeden vom Trinken abhalten. Dennoch wird an drakonischen Strafen und Showprozessen fest gehalten.

Wer als Tourist in ein muslimisches Land reist und die falschen Getränke im Gepäck hat, der fährt mit Pech direkt ein paar Jahre ein. Solche Strafen gibt es nicht allein für ein paar Flaschen Wein im Gepäck. Wer also zur Fußball WM 2022 nach Katar oder allgemein in andere Länder reist, der informiert sich vorab beim Auswärtigem Amt über Gesetzte und Sitten in den Reiseländern.

Auch wenn man in Katar oder einigen anderen muslimischen Ländern als westlich orientierter Mensch kaum leben möchte, so soll sich die Fußball WM keiner vermiesen lassen. Der Wein bleibt daheim in den Weinregalen, da die Einfuhr möglicherweise bereits das WM-Aus darstellt. Wer sich schon die Fußball WM in Katar leisten kann, der kann sich auch 100% Steuer auf Bier, Wein, Schnaps und Zigaretten leisten!

Quelle:
https://www.jetzt.de/politik/in-katar-haben-sich-die-alkoholpreise-ueber-nacht-verdoppelt
https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit

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