Wein aus Griechenland

Autochthone Rebsorten dominieren

Mit der Eurokrise ist Griechenland gebeutelt und muss sich neu erfinden, oder nur wieder entdecken? Wein wird in Griechenland seit der Jungsteinzeit angebaut. Für die mykenische Kultur zwischen 1600 und 1150 v. Chr. kann aufgrund archäologischer Funde sogar ein intensiver Anbau von Wein belegt werden. Wein war einst ein wertvolles Kultur- und Handelsgut. In jüngerer Zeit konnte der griechische Weinbau während der Diktatur internationalen Standards nicht entsprechen. Erst ab 1974 mit dem Ende der Militärdiktatur kann griechischer Wein wieder aufblühen.

In der heutigen Eurokrise könnte genau dieses uralte Kulturgut Griechenlands zu einem Exportschlager werden? So einfach ist es nicht. Die Flächen sind klein, schwierig oder auch karg. Es können keine Mengen produziert werden, mit dem ein Marketing für einen einzelnen Wein erschwinglich wäre. Gerade bei international anerkannten und gefragten Reben kommen die Griechen wegen ihrer kleinen oder auch schwierigen Produktion nicht mit. Sie setzen Schwerpunkte auf autochthone Rebsorten. Diese sind in Griechenland heimisch, dafür aber auf den internationalen Märkten weniger bekannt.

Genau das kann durch Marketing auch umgewendet werden: „Der Wein, den nicht jeder kennt, den nicht jeder trinkt, griechischer Wein.“ Wer ständig neuen Wein kennen lernen will, der wird sich mit griechischem Wein anfreunden – solange es trockener Wein sein soll. Dieser dominiert derzeit.

Die autochthonen Rebsorten haben Heimvorteil, bringen das „Außergewöhnliche“ mit, sind aber noch kein Exportschlager. Die Griechen trinken den meisten Wein im eigenen Land. Vielleicht sind Importe zu teuer, womit für den Export kaum etwas über bleibt? Möglicherweise hat griechischer Wein in vielen Regionen auch keine Bekanntheit oder keinen guten Ruf? Wer sein Weinregal mit vielen verschiedenen Weinen bestückt, der sollte vielleicht auch mal griechischen Wein einkaufen? Viele Winzer arbeiten an ihrer Qualität, um im finanziell ausgehungerten Land ihre Existenz zu bestreiten. Für die nächsten Jahre wird diese Qualität eher steigen als sinken. Die Winzer in Griechenland wollen sich im eigenen Land selber behaupten und setzen die Erwartungen an ihre eigenen Weine immer höher an. Für die bessere Qualität werden höhere Lagen bewirtschaftet. Das Land mit vielen Berghängen hat zudem viele Kalkböden, die den Weinbeeren eine Menge geben. Zumindest die autochthonen Rebsorten in Griechenland profitieren durch diese Böden, womit sie vielleicht in Griechenland am besten gedeihen?

Wenn die Niederschläge knapp sind, dann kann von vielen Weinbergen ohnehin keine Quantität erwirtschaftet werden, womit die Winzer schon ganz automatisch auf bessere Qualität setzen müssen. In jedem Fall könnte Griechenland für einige Weinkenner zum Geheimtipp werden, wenn sich diese Entwicklungen fort setzen. Beim Kauf griechischer Weine muss natürlich unterschieden werden, ob es ein Billigwein für Menschen ohne Kaufkraft ist oder ob es der Winzer auf guten Wein abgesehen hat. Für den Export werden gewiss die besseren Weine gewählt.

Quelle:
https://www.dw.com/de/griechischer-wein/av-40451209
https://de.wikipedia.org/wiki/Weinbau_in_Griechenland#Rebsorten

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