Das passende Klima mit stabilen Klimawerten entscheidet
Die Weinlagerung ist eine Kunst für sich, die durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Zum einen sollen viele Weine gar nicht lange reifen und verlieren mit einer längeren Lagerung nur Aromen. Zum anderen haben die meisten heutigen Haushalte nicht mehr einen kühlen Kellerraum, in dem Wein optimal lagern würde. Und zum nächsten könnte der Wein auch dann schnell ruiniert sein, wenn in dem Keller noch Farben, Lösungsmittel, andere chemische Stoffe oder nur Kartonagen lagern.
Deswegen werden Weine in Supermärkten mit Trinkreife verkauft, das gilt auch für die allermeisten Weine bei Weinhändlern. Diese Weine sind gereift und auf der Höhe, eine längere Lagerung ist nicht notwendig und würde nur bei einigen Weinen Sinn ergeben, die durch längeres Nachreifen ihr Profil zum Positiven verändern. Es handelt sich um schwere Rotweine oder auch um Süßweine, die teils über 100 Jahre lagern könnten und in den verschiedenen Zeitphasen ihren jeweiligen Charakter entwickeln. Dieses sind zugleich die teureren Weine. Wenn sie aufgrund einer falschen Lagerung in den Weinregalen kippen, dann wäre es zu schade um die guten Tropfen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der kauft und trinkt in absehbarer Zeit.
Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut empfiehlt Verbrauchern, ihren Wein im Schlafzimmer unter dem Bett zu lagern. Unter den Betten sei meist noch etwas Platz, sowie das Schlafzimmer wenig geheizt wird und einer der kühlsten Räume des Hauses sei. Zugleich finden sich unter den Betten keine Chemikalien oder anderen Gefahren und der Wein ist vor dem Sonnenlicht geschützt.
In einem Heizungskeller mit Ölheizung wäre Wein bereits nach einer Woche ruiniert, so Peer Holm als Geschäftsführer der Sommelier-Union in Köln. Im Waschkeller sind allerdings auch die Erschütterungen ein Faktor, der den Wein altern lässt. Genauso wären stetige Temperaturschwankungen ein Qualitätsrisiko.
Damit bliebe der Wein unterm Bett die beste Lösung für die Weinlagerung? Nur, wenn das Schlafzimmer wirklich stabile und kühle Klimawerte hat und der Wein ruhig und von Chemikalien abgeschirmt ruht. Der Weinkühlschrank wäre in jedem Fall besser, kostet jedoch Geld und frisst Strom.
Was also machen, wenn es in der ganzen Wohnung keinen passenden und vor allem ruhigen Ort für die Weinlagerung gibt? Wenn der Wein ohnehin bereits trinkreif in den Weinregalen der Händler wartet, dann sollte dieser immer in Mengen gekauft werden, die nicht lange lagern werden. Bevor der Wein verdirbt oder durch die falsche Lagerung seine Qualität einbüßt, wäre ein Weinregal für die mittelfristige Planung eben die bessere Wahl.
Wer wirklich Süßweine als Spekulationsobjekte erwirbt, der würde diese auch für das einwandfreie Kellerbuch in einem Weinlager einlagern lassen. Damit sieht der Käufer am Kellerbuch, dass der Wein richtig gelagert wurde und wird tiefer in die Tasche greifen.
Die Weinlagerung im eigenen Weinregal, dem Weinkühlschrank oder unter dem Bett kann den kühlen Kellerraum mit hoher relativer Luftfeuchtigkeit eben nicht ersetzen.
Quelle:
https://www.infranken.de/ueberregional/deutschland/wein-warum-der-rebensaft-ins-schlafzimmer-gehoert;art180,4129809
https://www.nikos-weinwelten.de/beitrag/profi_tipps_zur_lagerung_guter_wein_gehoert_ins_schlafzimmer/
https://www.t-online.de/heim-garten/haushaltstipps/id_85461504/tipps-zur-lagerung-guter-wein-gehoert-ins-schlafzimmer.html
https://www.infranken.de/ueberregional/videos/Warum-Sie-Ihren-Wein-unter-dem-Bett-lagern-sollten;sts173323,2588