Die Sektkorken zu Silvester knallen lassen

Selbst Bier- und Weintrinker und häufig sogar deren jugendlichen Kinder stoßen zu Silvester oder zu anderen sehr bedeutenden Anlässen mit Sekt an, obwohl sie diesen nicht so gerne wie Wein oder Bier trinken. Diese Sitte geht sogar so weit, dass Antialkoholiker mit alkoholfreiem Sekt ausgestattet werden, um nicht aus der Reihe zu fallen. Warum wird zu besonderen Anlässen mit Sekt angestoßen wobei es sich doch eigentlich um ein sehr alltägliches Getränk handelt? Es liegt vermutlich daran, dass man die Korken knallen lassen kann und somit den bedeutenden Moment unterstreichen kann. Deswegen darf auf keiner Silvesterparty, Hochzeit oder sonstigen besonderen Feierlichkeit der Sekt fehlen. Ein guter Wein wäre gut, um einen besonderen Moment zu würdigen aber wenn es darum geht, dass etwas gefeiert werden muss, dann sollte aus dem eigenen Hausbestand eine Sektflasche gezückt werden, um die Korken knallen zu lassen. Um wirklich für jeden denkbaren Moment gewappnet zu sein, sollte im Weinregal neben einer guten Auswahl von Weinen auch der Sekt mit ein paar Flaschen bedacht werden. Dieser wird gekühlt in spitz zulaufenden Gläsern serviert. Ein wertiger Weinkühler mit genügend Eis machen sich optisch sehr gut, für den Hausgebrauch sollte auch ein Kühlschrank mit genügender Vorlaufzeit genügen. Auf Verdacht kann hier immer eine Flasche Sekt bereit liegen. Meist weiß man jedoch zuvor, wann die Korken knallen sollen.

Sekt hat sozusagen einen deutschen Ursprung, der jedoch in der Champagne beginnt. Deutsche Bürger sind gegen Ende des 18ten Jahrhunderts in die Champagne ausgesiedelt und haben dort in der Herstellung von Champagner Fuß gefasst, der nur aus Trauben aus der Champagne gekeltert werden darf. Ursprünglich entsteht die Kohlensäure bei der Gärung, erst in neueren Zeiten kann sie dem Getränk künstlich versetzt werden. Da Champagner sehr auf Export ausgerichtet ist und die Deutschen mit deutscher und teils englischer Sprache weit besser als die Franzosen gewappnet waren, hatten sie häufig viel Erfolg. Es gab jedoch Rücksiedler und diese etablierten die Herstellung vom Sekt als Schaumwein.

Heutige Vorschriften besagen, dass ein deutscher Sekt wenigstens 10 Volumenprozente Alkohol enthalten muss und nicht künstlich mit Kohlensäure versetzt werden soll. Da Sekt inzwischen meist in Druckfässern gärt und reift und zum Abfüllen künstliche Kohlensäure eingesetzt wird, beläuft sich in einigen Abfüllungen rund 80% der Kohlensäure nicht auf die natürliche Gärung. Typischer Sekt wird aus weißen Trauben erzeugt, es gibt jedoch auch roten Sekt. Die Trauben werden teils nach Säuregehalt und nicht nach der Oechslezahl geerntet. Die Trauben werden erst zu Wein, den Sektgrundweinen gekeltert und dann weiter durch eine zweite Gärung zu Sekt veredelt. Sekt muss in Deutschland rechtlich wenigstens 6 Monate, bei Flaschenreifung 9 Monate reifen, auch wenn die Gärung nur 3 bis 6 Wochen dauert.

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