Coravin – ohne Entkorken zum Wein

Mit der Nadel den Wein abzapfen

Wer eine gute Flasche Wein aus dem schicken, im Wohnbereich aufgestellten Holz-Weinregal zieht und den Korken zieht, der trinkt gegen die Zeit: Bei der einmal geöffneten Flasche kommt Sauerstoff an den kostbaren Inhalt, der dadurch oxidiert. Einmal geöffneter Wein kann damit nicht lange gelagert werden. Gerade sehr alte Weine, die lange reiften, kippen mit Sauerstoffkontakt besonders schnell und können nicht einmal über Nacht im Kühlschrank verwahrt werden. Für nur ein Glas Wein die ganze Flasche zu öffnen, ist damit immer auch das Risiko, hinterher doch etwas zu viel getrunken zu haben. Mit dem 2014 gegründeten US Unternehmen „Coravin“ ist das alles nun anders.

Auch in anderen Bereichen bleiben Flaschen verschlossen, um mit einer Nadel durch den Korken zu stechen, womit etwas vom Inhalt entnommen werden kann. Coravin hat dieses System lediglich auf Weinflaschen umgemünzt. Die Weinflaschen werden zum Schutz in Neoprenhüllen gesteckt. Dann wird das Gegenstück mit der Nadel an den Flaschenhals geklemmt, um mit einem Drücken auf den Griff die Nadel in die Flasche zu drücken. Nun kann der Wein entnommen werden. Damit das Entnehmen in der Flasche nicht durch ein Vakuum vereitelt wird, kann das Schutz- oder Edelgas Argon eingeleitet werden. Der Unterdruck wird ausgeglichen, ohne, dass Sauerstoff an den kostbaren Wein kommt.

Wer in seinen Weinregale viele interessante Tropfen lagert, muss also nicht mehr Flasche um Flasche leeren, er kann auch überall nur einen kleinen Schluck zum Probieren entnehmen. So zumindest der Gedanke vom Coravin Wein-Zapfhahn. Hätte man hingegen ein Weinfass mit Zapfhahn, so würde mit dem Entnehmen doch Luft in das Innere kommen und der letzte Schluck würde seine Qualität verlieren.

Selbst vor unseren modernen Zeiten ging es Weintrinkern nicht allein um die Aufnahme von Alkohol. Es ging auch um das Trinkvergnügen, wenn der Wein bereits vor dem Trinken in der Nase kitzelt und sich die Vorfreude einstellt. Vielfach wurde Wein deswegen in Ziegenhäuten gelagert und transportiert, da man hier ebenfalls etwas entnehmen kann, ohne, dass Luft an den kostbaren Wein gelangt. Diese Idee wurde vor einigen Jahren durch die Weinindustrie aufgegriffen, um Wein in Kunststoffbeuteln in einer schönen Verpackung zu vermarkten. Mit dem Zapfhahn kann laufend ein Schluck entnommen werden, der Beutel sackt einfach in sich zusammen.

Beim Weingenuss geht es jedoch um Stil, Klasse und Kultur. Demnach ist der Weinkenner gewohnt, dass er Wein aus der Flasche oder dem Fass entnimmt. Tetrapaks oder Kunststoff-Folienbeutel haben einfach nicht die Klasse, um in feinen Gesellschaften einen Wein zu präsentieren. Der Coravin kann hingegen auch in feinen Gesellschaften präsentiert werden, er kann mit Flaschengrößen von 0,375 bis 1,5 Liter kombiniert werden. Diese Klasse hat natürlich auch andere Preise, als der Wein aus dem Folienschlauch. Wer jedoch wirklich einen sehr guten Wein ersteht und vielleicht noch einige Monate oder Jahre im Weinregal lagern und dann präsentieren möchte, wird gewiss auch künftig bei verkorkten Weinflaschen bleiben.

Quelle: https://www.coravin.de

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