Vor allem Rotwein gewinnt mit den Jahrzehnten wohingegen Weißwein eher mittelfristig verbraucht werden muss, um nicht zu verderben. Wein zu lagern ist jedoch mit einem Aufwand verbunden und wer z.B. heute als Nichttrinker für 1000 Euro seinen Weinkeller füllt ohne eine Flasche anzubrechen, weiß nicht, welchen Preis er in 10, 20, 30, 40 oder gar 50 Jahren erzielen kann. Erstens gehört eine gewisse Kenntnis dazu, die richtigen Weine zu erstehen sowie auch ein langer Atem von Nöten ist, da viele Weine erst nach 10 Jahren wirklich im Preis merklich steigen. Eine Verzehnfachung der Investmentsumme in 20 Jahren ist jedoch nicht ungewöhnlich, kann jedoch nicht einkalkuliert werden. Zudem können die über Jahre gestiegenen Preise wieder einbrechen und in dem Moment, in dem verkauft werden muss, weniger renditestark sein. Der Kenner mit geräumigen und gut klimatisierten Weinkeller stellt nicht allein einige Raxi Weinregale auf, er setzt jedes Jahr auf einige ausgesuchte Weine mit langer maximaler Lebensdauer oder kauft bereits entsprechende gereifte Weine, wenn diese gerade zu haben sind. Besonders interessant sind namhafte Weingüter mit limitierten Auflagen in besonders guten Jahrgängen. Wer jedes Jahr 100 Flaschen mit potenziellen Kandidaten einkellert, schafft das selbst mit Versandkosten vielleicht für unter 1000 Euro. Kann man nach zehn Jahren mit dem Verkauf beginnen und stößt die Tropfen nur bei guten Preisen ab, um sie sonst zu halten, werden die jährlichen Gewinne voraussichtlich bereits weit über 1000 Euro liegen. Auf diesem Weg reduziert sich das Ausfallrisiko, entscheidend ist jedoch, dass ein guter und sicherer Weinkeller vorhanden ist und man nicht doch alles selber trinkt.
Selbst der Weinkenner, der den passenden Keller hat, weiß häufig nicht, ob er nicht innerhalb der nächsten zehn Jahre umzieht und recht plötzlich verkaufen muss. Es gibt jedoch andere Möglichkeiten, um an steigenden Weinpreisen zu profitieren. Es werden diverse Weinfonds aufgesetzt, in denen verschiedene aussichtsreiche Tropfen eingekauft, eingelagert und wieder verkauft werden. Die Flaschen werden vielleicht nicht dekorativ in Raxi Weinregalen gelagert, entscheidend sind jedoch die Klimawerte. Über 10% p.a. lassen sich kalkulieren, teils sogar über 20% p.a., wenn die Einkäufer wirklich den richtigen Riecher hatten. Die Fondsanteile lassen sich in der Regel auch in der Laufzeit veräußern und der Anleger ist weit flexibler sowie er selber nicht von Fach im Weininvestment sein muss. Auch solche Weinfonds bleiben als Weininvestment spekulativ. Trinken die Menschen in zehn Jahren Bier, Whisky oder sogar Mineralwasser, wird der Gewinn bescheiden ausfallen. Das wird kaum passieren aber der Einkäufer kann einfach einen schlechten Tag haben. Dass man drauf zahlt kann aber auf lange Sicht weitgehend ausgeschlossen werden.25