Die teuersten Weinlagen der Welt
Geht es um die teuersten Weinlagen der Welt, dann darf der Burgund nicht fehlen. Seit Jahrhunderten werden hier Reben aufgestockt und Trauben zu Wein verarbeitet. Die Rebstöcke sollen nicht Masse, sondern Klasse liefern und dürfen deswegen auch richtig alt werden.
Als Weinbauregion in Frankreich kommt der Burgund auf knapp 5% der Landesfläche. Es gibt hier genau wie in anderen Weinbauregionen die guten und die viel besseren Hanglagen. Was würde denn ein m² Weinhang kosten? Alain Kunz schildert in einem Bericht auf blick.ch, dass er genau diese Frage den Verkaufsleiter von Lois Latour stellte. Es handelt sich um das Weingut in Burgund, welches von der Qualität auf Platz 3 kommt. Patrick Finance erklärt, dass eigentlich keiner so genau weiß, wie teuer ein Hektar ist, da keiner Land in diesen Hanglagen verkauft. Eine Parzelle wurde in jüngerer Zeit zum Hektarpreis von 23 Millionen Euro verkauft.
Auf den m² umgerechnet handelt es sich um 2300 Euro, so viel, wie in vielen Städten der m ² Wohnfläche kostet. Hier geht es jedoch lediglich um Ackerland, welches an anderen Orten weniger als 10 Euro pro m² kostet.
Es gibt auch erschwinglichen Burgunder, wo eine Flasche unter 50 Euro kostet. Aber genau so gibt es Burgunder, der pro Flasche in den fünfstelligen Eurobereich hinein geht. Da einige Weinkeller Sammlungen pflegen, die schon über 100 Jahre alt sind, wird auch hier auf die Preisfrage oftmals die Antwort lauten: „Das Wissen wir auch nicht, was wir für eine Flasche kriegen würden.“ Denn immerhin entscheidet der Käufer, wie hoch er geht. Steht jedoch nichts zum Verkauf, erfährt auch keiner diesen denkbaren Kaufpreis.
Bei solchen Preisen für Hangland oder für Wein können die Winzer auf Modernisierungen im Betrieb oder Kostenminimierungen getrost verzichten. Damit werden die Beeren nach der Lese in einigen Weingütern noch in den offenen Bottichen aus Holz mit den Füßen gestampft. Auch der Wein wird noch in großen Fässern aus Holz ausgebaut, wobei die Weinkeller auf Holzregale verzichten. Frisst sich dort einmal nach Jahrzehnten der Wurm durch, wäre es um solch einen Wein zu schade.
Wenn ein erlesenes Weingut für einen Hektar 23 Millionen Euro bezahlt und später Traumpreise von über 10.000 Euro pro Flasche erzielen kann, dann handelt es sich um ein gutes Geschäft. Wer gute Weine schätzt und auch trinken möchte, muss das Geld sehr locker sitzen haben, um solch eine Flasche Wein aus seinem privatem Weinregal zu ziehen. Man müsste sich schon Gedanken um die Gebäudesicherheit machen. Wer ruhig schlafen möchte, trinkt solchen Wein vielleicht doch besser schnell weg?
Wer im Burgund einen guten Weinhang oder eine erlesene und alte Weinsammlung sein Eigen nennt, der kann sich reich rechnen. Trotz der Versuchung verkaufen die meisten weder ihr Land, noch ihre Weinsammlung und wissen genau, warum sie es nicht tun.
Quelle: https://www.blick.ch/life/essen/fuer-sie-degustiert-burgund-wo-ein-hektar-23-millionen-euro-kostet-id7822887.html