Den eigenen Glühwein kochen
Wer kennt es nicht, dass es auf dem Weihnachtsmarkt kalt ist, der Glühwein jedoch wärmt und es mit den Freunden einfach nur schön ist? Noch gibt es keine Weihnachtsmärkte, der Sommer scheint sich jedoch zu verabschieden. Es ist kalt, regnerisch, das Laub fällt von den Bäumen – jetzt müssen wir leider wieder auf die kalte Jahreszeit umschalten. Beim Glühwein braucht keiner bis zum Weihnachtsmarkt warten, jeder kann diesen selber kochen. Es gibt durchaus fertigen Glühwein in den Supermarktregalen oder auch Gewürzmischungen. Doch Vorsicht – häufig wird minderwertiger Wein mit Gewürzen und Zucker schmackhaft gemacht oder in den fertigen Gewürzmischungen sind chemische Aromen und andere unschöne Stoffe enthalten. Warum nicht einfach einen guten Grundwein mit Nelken, Zimt und vielleicht einigen Orangenscheiben kurz erwärmen, über Nacht ziehen lassen, noch einmal erwärmen und mit Freunden genießen? Man selber sucht sich im Weinregal den passenden Wein heraus und weiß, welche weiteren Zutaten später im Glühwein enthalten sind.
Es gibt „Glühwein-Grundregeln“. Der Wein soll trocken bis halbtrocken sein und darf nicht zu viele Gerbstoffe enthalten. Deswegen darf der Grundwein nicht im Barriquefass ausgebaut oder mit Holzchips modifiziert werden. Das Holz gibt Gerbstoffe an den Wein, die sich wiederum mit den typischen Gewürzen für Glühwein schneiden. Am sichersten ist fruchtiger Wein aus dem Edelstahltank. Bei den roten Weinen sind Spätburgunder, Merlot, Zweigelt, Regent oder Trollinger eine gute Wahl. Wer lieber einen weißen Glühwein kocht, der wählt Riesling, Silvaner, Chardonnay oder Müller-Thurgau.
Mit „kocht“ darf es keiner wörtlich meinen, wenn es um alkoholischen Glühwein geht. Alkohol verkocht ab 78° Celsius, die man nicht erreichen soll. Es kann entweder ein moderner und temperierbarer Glühweinkocher verwendet werden oder man muss den Topf bewachen und die Temperatur schätzen. Es reicht bereits, die Temperatur 5 Minuten zu halten, wenn der Glühwein über Nacht ziehen darf. Weiterhin dürfen nicht zu viele Gewürze verwendet werden. Ein paar Nelken und etwas Zimt lassen den Glühwein aufleben, zu viel davon ruinieren diesen. Wenn der Glühwein beim ersten Kosten zu stark ist, dann gibt es noch Hoffnung. Solange die Geschmacksrichtung stimmt, kann einfach eine weitere Flasche Wein aus dem Weinregal gezogen und hinzu gekippt werden. Wer nicht alles alleine trinken möchte, lädt noch einige gute Freunde ein.
Als Gewürze für den Glühwein können neben Nelken und Zimt auch Sternanis, Kardamom, Ingwer, Vanilleschoten, Lorbeerblätter, Fenchelsamen oder Muskat verwendet werden. Für den fruchtigen Geschmack eignen sich neben Orangenscheiben auch Zitronen, Äpfel, Birnen, Holunderbeeren oder die Kerne vom Granatapfel. Wer seinen Glühwein süß mag, der gibt noch Rohrzucker, Agavendicksaft oder Honig hinzu. Ist doch zu viel Alkohol verkocht, dann kann dieser mit einem Schuss Rum, Weinbrand oder Calvados aufgefrischt werden. Vor dem trinken werden die Kräuter oder Fruchtstücke selbstverständlich beim Umfüllen heraus gesiebt.
Wer gelegentlich bei Schmuddelwetter eigenen Glühwein kocht, der weiß nach kurzer Zeit von ganz alleine, wie er den passenden Geschmack trifft. Selbst gemachter Glühwein ist etwas ganz anderes, als Glühwein aus dem Supermarkt oder die fertigen Glühweinkräuter mit unbekannten Inhaltsstoffen. Wer beim Wein auf Qualität setzt, der darf beim Glühwein keine Ausnahme machen!
Quelle:
https://www.essen-und-trinken.de/gluehwein
https://www.deutscheweine.de/wissen/wein-mehr/gluehwein/
https://www.daskochrezept.de/gluehwein-rezepte
https://de.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%BChwein