Alle zwei Wochen den eigenen Craft-Wein
Viele kleine Brauereien kreieren ihre eigenen Biere, es ist die Craft-Beer Bewegung, die von den USA ausgehend auch Deutschland erfasst. Es gibt außerdem viele, die schon ihr eigenes Bier gebraut haben. Wer ein paar Euro springen lässt, der kann eine kleine Brauanlage erstehen, die sich sehr exakt programmieren lässt, um mit den gleichen Rezepturen immer wieder ein gleichwertiges Bier zu erhalten. Der Alchema ist solch ein Gerät für Fruchtwein. Derzeit wird es leider nur in den USA vertrieben. Es können auch Gärtanks erstanden werden, in denen die Früchte mit passender Hefe zu einem alkoholhaltigen Fruchtgetränk vergoren werden. Der Alchema ist jedoch das Gegenstück zum vollautomatischen Braukessel, es ist also kinderleicht.
Es können per App direkt mehrere Rezepturen eingestellt werden. Bevor die Zutaten eingefüllt werden, wird der Innenraum mit einem UVC Licht desinfiziert, damit die gewünschte Gärung und kein Verderben einsetzt. Dann werden die Zutaten hinein gegeben, der Alchema wiegt diese und man weiß, wann genug eingefüllt wurde. Nun wird das Gerät geschlossen und arbeitet über eine Woche, ist aber in weniger als 14 Tagen meist schon fertig. Es entstehen ca. 2,4 Liter Craft-Wein mit ca. 4 bis über 10% Alkohol. Der zu erwartende Alkoholgehalt ist den Rezepturen bereits zu entnehmen. Apfelwein braucht 9 Tage und kommt auf 11,2%. Der Birnenwein braucht 8 Tage, aber kommt nur auf 4,5% Alkohol. Neben dem Alkoholgehalt werden auch die Geschmacksnoten „Süße, Tannin, Bitternis und Säure“ vorweg genommen. Der Apfelwein ist etwas süß und sauer, der Birnenwein auch wegen dem zugegebenen Honig sehr süß. So einfach ist es aber gewiss nicht, es gibt immerhin sehr süße oder sehr saure Äpfel. Es kann also jeder noch etwas an den Rezepturen seiner Weine arbeiten. Aber der Alchema hält die Temperaturen sehr genau ein und auch andere wichtige Faktoren werden vollautomatisch im Optimum gehalten. Es wird für die Bedienung jedoch ein aktuelles iOS oder Android benötigt. Das Unternehmen „Alchema“ verkauft neben dem Alchema zugleich die nötige Hefe.
Lohnt es sich denn, mit dem Alchema eigene Weine zu produzieren? Eher nicht, das Gerät kostet rund 500 US Dollar, kann im Jahr maximal zwischen 50 bis 100 Liter Wein produzieren und je nach Rezept sind die Zutaten teurer, als ein gekaufter Wein. Der Birnenwein benötigt neben 500 Gramm Birnen auch 450 Gramm Honig und die nötige Hefe. Etwas Strom wird ebenfalls benötigt. Die 2,4 Liter können damit eher bei über als bei unter 5 Euro angesetzt werden. Etwas teurer wird es dann beim „Strawberry Raspberry Cider“, für den jeweils 600 Gramm Erdbeeren und Himbeeren ins Geld gehen würden.
Es ist jedoch interessant, dass es Geräte wie den Alchema gibt, die in so kurzer Zeit genießbare Weine herstellen können – und das sogar „Idiotensicher“. Denn eine so einfach Bedien- und Rezeptanleitung wird selbst der unbegabteste „Kelterer“ noch bewältigen können. Wie genau solch ein Fruchtwein letztendlich schmeckt und ob sich ein Abfüllen und die Verwahrung in den Weinregalen lohnt, das lässt sich hier nicht beantworten.
Quelle: https://www.alchema.com/pages/how_it_works