Trinken und Rauchen, bis der Krebs uns holt
Es ist kein Geheimnis, dass sich der ein oder andere schon zu Tode gesoffen oder geraucht hat. Doch irgendwelche Laster braucht der Mensch, und diese sind meist gesundheitsschädlich, teuer oder verwerflich. Zur anderen Seite ist die Gesundheit das höchste Gut des Menschen und deswegen mehren sich die Stimmen, die zum gesunden Lebenswandel aufrufen. Da kann der Weintrinker den Rotwein aus seinem Weinregal ziehen, um zu erklären, dass dieser in kleinen Mengen sogar bei einigen Leiden förderlich wäre. Doch leider macht laut Paracelsus die Menge das Gift. Damit können selbst 5 Liter destilliertes Wasser tödlich sein, wenn sie innerhalb kürzester Zeit getrunken werden.
Jüngst hat Theresa Hydes von der University of Southampton Auswertungen und Thesen im Fachjournal „BMC Public Health“ veröffentlicht, in der eine Flasche Wein pro Woche für Frauen so krebserregend wie 10 Zigaretten wäre. Bei Männern wären zwei Flaschen Wein die Woche so schlimm, wie diese halbe Schachtel Zigaretten, die viele Raucher locker am Tag schaffen.
Eine Flasche Wein pro Woche würde bei 10 Männern oder 14 Frauen von jeweils 1000 Personen Krebs auslösen. Bei drei Flaschen Wein die Woche wären es 19, beziehungsweise 36 von 1000. Wer am Tag drei oder mehr alkoholische Getränke zu sich nimmt, der hat eine Wahrscheinlichkeit von 21% für eine Krebserkrankung oder das vorzeitige Versterben. Übermäßiger Alkoholgenuss wird vor allem mit Brust-, Leber-, Mund-, Rachen-, Kehlkopf-, Speiseröhren- und Darmkrebs in Verbindung gebracht, kann allerdings auch andere Krebsarten oder Krankheiten fördern.
Wein, beziehungsweise der liebe Alkohol ist hierbei wohl nur ein Faktor, der zu Krebs führen kann. Mit all den Umweltgiften hätten selbst Abstinenzler und bewusst lebende Menschen gute Aussichten, irgendwann doch am Krebs zu erkranken. Dennoch kann übermäßiger Alkoholkonsum auch ganz ohne Krebs das alltägliche Leben erheblich beeinträchtigen, womit wieder auf Paracelsus verwiesen werden könnte: Die Menge macht das Gift. Wer es nicht völlig übertreibt, der kann selbst mit seinem Wein alt werden oder hat möglicherweise einfach schlechte Gene.
Studien, empirische Erhebungen und Forschungen gibt es viele, und häufig widersprechen diese sich oder sind insgesamt unvollständig. Wein ist im Übermaß gewiss für jeden ungesund, bleibt dabei aber nur einer von vielen Risikofaktoren. Zigaretten sind gewiss das größere Übel. Genau das könnte an dieser Studie sogar abgelesen werden. Denn wie weit kommt ein normaler Raucher mit 10 Zigaretten?
Wer zum Wochenende mit Freunden ein oder zwei Flaschen aus seinem Weinregal zieht, der sollte die vielen Gesundheitsapostel nicht überbewerten. Möglicherweise werden diese Studien und Auswertungen auf Ergebnisse gelenkt, die den Forschern ins Weltbild passen. Der Wein hat genauso seine Gegner wie andere Laster. Im Endeffekt lesen sich diese Zahlen weniger schlimm, als es sich bei vielen Überschriften erahnen ließe. Wer nicht einmal ein Glas Wein mit Freunden genießen darf, der mag zwar 100 Jahre alt werden, hat aber dennoch vielleicht nicht richtig gelebt?
Quelle:
https://www.heute.at/life/gesundheit/story/Eine-Flasche-Wein-ist-so-schlimm-wie-10-Zigaretten-58906018
https://de.style.yahoo.com/eine-flasche-wein-entspricht-zehn-zigaretten-krebsrisiko-steigt-auch-bei-alkohol-145712435.html
https://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/krebsrisiko-eine-flasche-wein-vergleichbar-mit-zehn-zigaretten-pro-woche-20190328447605
https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/herz/auch-moderates-trinken-macht-krank-alkohol-schadet-herz-und-hirn-risikofaktor-fuer-mindestens-7-krebsarten_id_10260286.html