Endlich ist das Frühjahr da
Die lange Kältewelle nach dem sehr milden Start ins Jahr ist endlich vorüber, das Frühjahr ist da: Erste Blumen und einige Obstbäume blühen, viele Gewächse sprießen sichtbar und es wird endlich grüner in unseren heimischen Gärten. Noch ist Pflanzzeit, wenn es erst richtig warm wird, ist es spät. Weinreben können zwar, solange es nicht friert, als Pflanzcontainer das ganze Jahr über raus gesetzt werden. Damit sie im gleichen Jahr noch richtig ins Wachsen kommen, sind jedoch der April und Mai die perfekten Monate. Das beste Pflanzwetter ist ein bewölkter Himmel mit milden Temperaturen sowie gelegentlichen Regenschauern. Die Wurzeln können schon einmal im Boden halt finden. Wenn die benötigte Sonne richtig scheint, strapaziert es die Pflanzen nicht zu sehr.
Die Rebstöcke werden einfach aus dem Pflanzcontainer genommen, um sie in das passend tiefe Loch zu geben. Dieses kann am besten mit dem Aushub und etwas Kompost aufgefüllt werden, um noch einmal kräftig zu gießen. Zu viel Dünger soll es jedoch noch nicht werden. Alternativ gehen auch Reben mit nacktem Wurzelholz, solange dieses nicht zwischenzeitlich komplett austrocknet.
Wenn der Boden sehr schlecht ist, wird etwas mehr ausgehoben, mit gutem Boden wieder halb zu geschüttet, um den Wein zu setzen. Der Wein soll natürlich an einem Rankgitter, in einer Pergola oder an einem Zaun zum späteren Aufdrahten gesetzt werden. Wein ist eine rankende Kletterpflanze, die für sich alleine am Boden stehen will, der Rebstock fühlt sich nur mit Rankhilfen gut. Die durch den Wein beschattete Pergola aus schickem Holz kann zugleich eine richtig schöne Sitzecke für die ganz heißen Tage im Jahr werden.
So einfach ist das Pflanzen der Weinrebe. Wie bei guten Weinen gibt es jedoch sehr große Unterschiede. Weiße, rote, kleine, große Beeren oder ein Wein mit roten Blättern im Herbst? Aber auch bei den Bodenanforderungen oder in der Resistenz gegen Schädlinge und Krankheiten sind die Rebsorten sehr verschieden. Weiterhin gibt es Reben, die gerne am Mauerwerk klettern und andere, die eher an Zäunen aufgedrahtet werden wollen. Weiterhin gibt es Wein, der einen kalten Winter übersteht und solchen, der direkt kaputt friert. Dass die Zuchtreben so vielfältig sind, ist für den Heimgärtner jedoch gut, da er mit etwas Information einen Rebstock findet, der sich bei ihm wohl fühlt.
Wer in einem Weinbaugebiet lebt und seinen Wein nicht spritzen wird, der muss zwingend eine Rebsorte wählen, die gegen die hiesigen Rebleiden sehr resistent ist. Der Vorteil lautet jedoch, dass es im Weinbaugebiet in den Rebschulen Fachberatung gibt und man nur wissen muss, was den Rebstock im eigenen Garten erwartet. Ansonsten kommt man nicht drum herum, einige Rebsorten-Portraits zu studieren. Wer bereits im Internet recherchiert, der liest sich am besten direkt zur Reberziehung ein, damit er den Wuchs seiner Reben von Anfang an in die richtigen Bahnen lenkt. Es gibt allerdings noch einen weiteren Gärtnertipp: Wer 10 Rebstöcke setzen kann, der wählt einfach 5 Rebsorten und schaut, welche gedeiht und im zusagt. Wenn ein Rebstock Jahrzehnte alt werden kann, dann können die weniger geeigneten Sorten nach zwei oder drei Jahren immer noch ausgetauscht werden. Der Wein weiß immerhin am besten, ob es ihm im Garten gefällt oder nicht. Vielleicht reicht die Ernte nicht zum Einkeltern, der Weinhändler hat ohnehin die bessere Auswahl für das heimische Weinregal.
Quelle: https://www.gartenjournal.net/weinrebe-pflanzzeit